„Schrecknisse völlig unbekannter Art“

Ein Jahrhundert Menschen aus Schreberschem Geist

von Bernd Nitzschke

 

Hätte Daniel Paul Schreber, der 1893 zum Senatspräsidenten (in heutiger Terminologie: zum Vorsitzenden Richter) am Königlichen Oberlandesgericht Dresden ernannt worden war, doch nur öfter mit seiner Frau gesprochen! Die Hölle der Einsamkeit, in der er so erbärmlich litt, wäre erträglicher für ihn geworden. Doch als er noch ein freier Mann war, da hatte er wegen Arbeitsüberlastung zuwenig Zeit für seine Frau; und als er wegen psychischer Beschwerden bei Professor Flechsig in der „Nerven-Klinik“ der Leipziger Universität Zuflucht gefunden hatte, da war die Zeit vorbei, denn seine Frau hatte sich bald verflüchtigt. Und das kam so: Seine „Frau, die bis dahin täglich einige Stunden mit mir zusammengewesen war und auch die Mittagsmahlzeiten mit mir in der Anstalt eingenommen hatte“, wollte nun auch noch „eine viertägige Reise nach Berlin zu ihrem Vater“ unternehmen. Diese Trennung erlebte Schreber offenbar als Schock. In seiner Diktion heißt es, er habe einen „Nervensturz“ erlitten. Nun befand er sich in einem derart jämmerlichen Zustand, daß er sich seiner Frau nicht zeigen wollte. Also fielen die Besuche seiner Frau vorübergehend weg. Und als er sie „nach längerer Zeit (…)wiedersah, waren inzwischen so wichtige Veränderungen in meiner Umgebung und in mir selbst vorgegangen, daß ich in ihr nicht mehr ein lebendes Wesen, sondern nur eine hingewunderte Menschengestalt (…) zu erblicken glaubte“ (Schreber 1903, S. 44). Mit dieser Gestalt konnte Schreber nicht reden.

 

Doch es gab bald Ersatz, denn nun traten erste „Anzeichen eines Verkehrs mit übersinnlichen Kräften“ (ebd.) in Erscheinung. Damit begann „die heilige Zeit“ (S. 63), aus der „eine grausige Zeit“, ja eine „bittere Schule der Leiden“ (S. 31) werden sollte. Im Rückblick zieht Schreber dieses Fazit: „Wenn ich mir vergegenwärtige, welche Opfer durch Verlust einer ehrenvollen Berufsstellung, durch thatsächliche Auflösung einer glücklichen Ehe, durch Entbehrung aller Lebensgenüsse, durch körperliche Schmerzen, geistige Martern und Schrecknisse völlig unbekannter Art, mir auferlegt worden sind, so ergiebt sich für mich das Bild eines Martyriums, das ich in seiner Gesammtheit nur mit dem Kreuzestode Jesu Christi vergleichen kann“ (S. 293).

 

Das Schweigen, das ihn jetzt umgab – übertönte Schreber mit Gebrüll. Das half ihm aber auch nicht weiter, denn dieses Geschrei faßten seine Ärzte als Symptom seiner Geisteskrankheit auf, während er darin doch nur eines von vielen Wundern erblickte, die übernatürliche Kräfte jetzt an ihm verübten. Ausgenommen von dieser allgemeinen Verwunderung war „kaum ein einziges Glied oder Organ meines Körpers“. Denn „seit den ersten Anfängen meiner Verbindung mit Gott bis auf den heutigen Tag ist mein Körper unausgesetzt der Gegenstand göttlicher Wunder gewesen“ (S. 148). Nun, Schreber hatte seine Frau verloren – und dieser Verlust mußte irgendwie ausglichen werden. Schreber, dessen inner Welt infolge dieses Verlustes auf unheimliche Weise untergegangen war, suchte nach einer Lösung – nach seiner Erlösung, nach Möglichkeiten, die verlorene Welt wiederzufinden. Und er fand eine Lösung: er wurde seine eigene Frau. Das zentrale Wunder bestand deshalb in einer Entmannung. Diese Verwandlung in ein Weib begann damit, „daß die (äußeren) männlichen Geschlechtswerkzeuge (…) in den Leib zurückgezogen wurden und unter gleichzeitiger Umgestaltung der inneren Geschlechtswerkzeuge in die entsprechenden weiblichen Geschlechtsorgane verwandelt wurden“ (S. 53). Dabei verlor Schreber „Bart- namentlich Schnurrbarthaare“. Schließlich kam es gar zu einer „Veränderung der ganzen Statur (Verringerung der Körpergröße) – wahrscheinlich auf einer Zusammenziehung der Rückenwirbel und vielleicht auch der Knochensubstanz der Schenkel beruhend“ (S. 149).

 

Soweit, so notwendig. Doch was sollten die vielen anderen Wunder bezwecken, die kein neues Leben, sondern immer nur neue Leiden mit sich brachten? Da gab es die Anwunderung eines „Lungenwurms“, dessen „Auftreten (…) mit einem beißenden Schmerze (…) verbunden war“ (S. 150). Da gab es das „Engbrüstigkeitswunder“, bei dem der „Brustkasten zusammengepreßt“ (S. 151) wurde, bis keine Luft mehr zum Atmen blieb. Dann wieder wurde „ein größerer oder geringerer Theil meiner Rippenknochen (…) vorrübergehend zerschmettert“ (ebd.), ein Vorgang wie im Tollhaus, denn anschließend wurden die Knochen doch wieder zusammengesetzt. Und manchmal mußte Schreber ganz ohne Magen leben. „Die genossenen Speisen und Getränke ergossen sich dann ohne Weiteres in die Bauchhöhle und die Oberschenkel, ein Vorgang, der, so unglaublich er klingen mag, nach der Deutlichkeit der Empfindung für mich außer allem Zweifel lag. Bei jedem anderen Menschen hätten natürlich Eiterungszustände mit unfehlbarem tödtlichen Ausgange sich ergeben müssen; mir aber konnte die Verbreitung des Speisebreis in beliebigen Körpertheilen Nichts schaden, weil alle unreinen Stoffe in meinem Körper durch Strahlen wieder aufgesogen wurden. Ich habe in Folge dessen später wiederholt ganz sorglos ohne Magen drauf los gegessen“ (S. 152). Und das mit großem Appetit, selbst wenn die Speiseröhre oder die Därme vorübergehend verschwunden waren oder er versehentlich einen Teil seines Kehlkopfs aufgegessen hatte (S. 153).

 

Das war aber noch lange nicht alles! Denn „sogenannte ‚kleine Männer’“ versuchten wiederholt, Schrebers „Rückenmark auszupumpen“ (S. 154). Dann wieder wollte man ihm „die Nerven aus dem Kopfe herausziehen“ (S. 155). Und es kam noch schlimmer, nämlich zu „bedenklichen Verheerungen (…) an meinem Schädel durch die sogenannten ‚Strahlenzüge’ (…), eine schwer zu beschreibende Erscheinung, von der ich nur die Wirkung dahin bezeichnen kann, daß mein Schädel dadurch zu oft wiederholten Malen in verschiedenen Richtungen gleichsam zersägt war“ (ebd.). Schließlich kam es vor, „daß man mir die Flüssigkeiten der von mir eingenommenen Speisen auf die Kopfnerven wunderte, sodaß dieselben mit einer Art Kleister überzogen waren und dadurch die Denkfähigkeit vorübergehend zu leiden schien; genau erinnere ich mich, daß dies einmal mit dem Kaffee geschah“ (S. 156).

 

Schreber entschloß sich, die Qualen, die mit dem fundamentalen Verwandlungsprozeß einhergingen, dem er unterworfen war, schriftlich zu fixieren. Er fertigte in der Anstalt Sonnenstein bei Pirna in Sachsen, in der er vom Juni 1894 bis zum Dezember 1902 einsaß, eine Niederschrift seiner „persönlichen Erlebnisse und religiösen Vorstellungen“ an (S. 1, Anm.). Diese Aufzeichnungen waren ursprünglich nur für seine Frau und seine nächsten Bezugspersonen gedacht. Sie – wenigstens sie! – sollten verstehen, was mit ihm geschehen war, während seine Ärzte glaubten, er sei verrückt geworden. Doch dann besann sich Schreber und dachte auch noch an den Rest der Menschheit: „Im weiteren Fortgang der Beschäftigung mit der gegenwärtigen Arbeit ist mir der Gedanke gekommen, daß dieselbe vielleicht auch für weitere Kreise Interesse haben könnte“ (ebd.). Also veröffentlichte er seine privaten Aufzeichnungen 1903 unter dem Titel „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“, versehen mit einem Vorwort, einem „Offenen Brief“, diversen Anlagen und einem Anhang, in dem er als Jurist gegen seine Entmündigung Stellung bezog: „Unter welchen Voraussetzungen darf eine für geisteskrank erachtete Person gegen ihren erklärten Willen in einer Heilanstalt festgehalten werden?“ (S. 363 ff.). Schreber gewann den Prozeß, den er gegen seine Entmündigung angestrengt hatte. Im Dezember 1902 war er (äußerlich) wieder ein freier Mann.

 

„Und so glaube ich denn in der Annahme nicht zu irren, daß mir schließlich auch noch eine ganz besondere Palme des Sieges winken wird. Worin dieselbe bestehen werde, darüber wage ich keine bestimmte Voraussage. Nur als Möglichkeiten, die hier in Betracht kämen, erwähne ich eine doch noch etwa zu vollziehende Entmannung (die zur Zeit der Niederschrift der Aufzeichnungen noch immer nicht vollendet war – B.N.) mit der Wirkung, daß im Wege göttlicher Befruchtung eine Nachkommenschaft aus meinem Schooße hervorginge oder etwa die andere Folge, daß an meinen Namen eine Berühmtheit sich anknüpfe, die Tausenden von Menschen ungleich größerer geistiger Begabung nicht zu Theil geworden ist“ (S. 293). Was den zweiten Teil dieser Prophezeiung angeht, irrte Schreber nicht. Das Buch, mit dem er das 20. Jahrhundert so bizarr eröffnet hatte, machte ihn alsbald zum berühmtesten Patienten der Psychiatriegeschichte. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt und immer wieder neu aufgelegt. Anläßlich des hundertsten Jahrestags der Erstauflage erschienen wieder zwei Ausgaben: ein Neusatz im Kulturverlag Kadmos (2003) und eine Faksimile-Nachdruck der Erstausgabe im Psychosozial-Verlag (2003; nach dieser Ausgabe wird im vorliegenden Text zitiert). Der erste Teil der Prophezeiung ging aber auch in Erfüllung, wenn man ihn nicht wörtlich, sondern metaphorisch versteht. Dies zeigt der Rückblick auf ein Jahrhundert, in dem Menschen aus Schreberschem Geist – sei es in Büchern, sei es auf der Bühne oder der Leinwand – immer aufs neue das Licht der Welt erblickten, und zwar ganz ohne Zutun göttlicher Wunder erzeugt. Sie entstanden allein aufgrund des Interesses, das Schrebers Text-Körper erweckte.

 

Buch für Buch, Aufsatz für Aufsatz, Bild um Bild hat diesen Berg an Analysen und Kommentaren, der sich im Laufe der Zeit über Schreber auftürmte, nun Zvi Lothane (2004), Professor für Psychiatrie an der Mount Sinai School of Medicine und Psychoanalytiker in New York, wieder abgetragen, um den darunter begrabenen Autor und Helden der Geschichte wieder zum Leben zu erwecken. So ist im buchstäblichen Sinn ein Jahrhundertwerk entstanden, dessen Titel („Seelenmord und Psychiatrie“) und Untertitel („Zur Rehabilitierung Schrebers“) signalisieren, worum es Lothane geht: Er will den leidenden Menschen Schreber wieder sichtbar machen. Er will ihn von allen Legenden befeien, die ihn zu überwuchern drohen.

 

Dabei geht es Lothane zunächst einmal um die Diagnose: war Schreber geisteskrank? Und wenn ja: an welcher Krankheit litt er? Schreber sei depressiv und von psychotischen Episoden geplagt gewesen, meint Lothane, der sich dem Einspruch anschließt, den Schreber gegen die ihm in einem psychiatrischen Gutachten unterstellte Diagnose „Paranoia (Verrücktheit)“ erhoben hatte. Diese Diagnose sei ein „Schlag in das Gesicht der Wahrheit, wie er ärger kaum gedacht werden kann“, heißt es bei Schreber (1903, S. 405 f.). Und Lothane fährt fort: „Ich stimme mit Schreber vollkommen überein und werde im Folgenden zeigen, daß Schreber in der Tat an einer Gemütskrankheit litt“ (2004, S. 17). Damit widerspricht Lothane auch der in der psychoanalytischen Literatur tradierten These, der zufolge die „Analyse unseres lieben geistreichen Freundes Schreber“ die „kolossale Bedeutung der Homosexualität für die Paranoia bestätigt“ habe (Freud im Brief vom 31. Oktober 1910 an C. G. Jung). Gegen diese „homosexuelle Deutung“, die „bis in die 70er Jahre als Dogma“ galt und „noch heute in vielen Kreisen vertreten“ werde, wendet Lothane ein: „daß obwohl eine solche homosexuelle Dynamik durchaus Wahres in sich bürgt, sie (1) keine universelle ätiologische Formel ist, (2) hier eine Verwirrung von Geschlechts-Identität und Homosexualität besteht, und (3) eben diese Homosexualität bei Schreber nicht bewiesen ist. Die Theorie, die Freud auf Schreber angewandt hat, beruhte auf einer höchst oberflächlichen Betrachtung von Schrebers eigentlicher Heterosexualität. Anstatt diese zu analysieren, propagierte Freud vorwiegend die homosexuelle Dynamik und schrieb Schreber dementsprechend homosexuelle Inhalte und Intentionen zu“ (2004, S. 485). Der „Fall“ Schreber habe deshalb die Annahme des Zusammenhangs zwischen (verdrängter) Homosexualität und Paranoia keineswegs bestätigen können, vielmehr habe Freud ihn zurechtgebogen, um damit eine bereits ausgearbeitete Theorie belegen zu können – und das zu einer Zeit, in der Freud Schülern, von denen er sich enttäuscht trennte (wie von Alfred Adler und später auch von C. G. Jung), zum Abschied laut und gern die Diagnose „Paranoia“ hinterher schleuderte.

 

Rücksichtsvoller ging Freud mit Schrebers Vater um. Dieser Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber hatte sich als Reformpädagoge einen Namen gemacht und die Ertüchtigung der Stadtjugend durch Arbeit im Grünen propagiert. „Von seinem Ruf als Begründer der Heilgymnastik in Deutschland zeugen noch die zahlreichen Auflagen, in denen seine ‚Ärztliche Zimmergymnastik’ [1855] in unseren Kreisen verbreitet ist“ (Freud 1911, S. 287). Außerdem ist das Andenken an ihn im Begriff „Schrebergarten“ bis heute bewahrt.

 

Die Entwertung dieses Vaters stammt nicht von Freud, sondern von anderen – beispielsweise von Katharina Rutschky (1977) oder Morton Schatzman (1974). Gegen diese Autoren erhebt Lothane Einspruch: Das Werk des Arztes Moritz Schreber sei im Kontext der Zeit zu würdigen, in der er lebte, und nicht aus heutiger Sicht als Kapitel aus der Geschichte der „Schwarzen Pädagogik“ oder gar als Vor-Schrift faschistischer Lebensentwürfe zu denunzieren. Schließlich seien weder Vater noch Sohn Schreber die Monster gewesen, zu denen man sie später oft gemacht habe. Dieser Einwand richtet sich u. a. gegen Elias Canetti (1960), der Schreber junior als größenwahnsinnigen Geisteskranken à la Hitler imaginierte.

 

Andere Künstler und Schriftsteller glorifizierten Schreber. Sie sahen in ihm einen tragischen Helden, der durch sein Leiden die Welt zu erlösen hoffte. Das heilige Wissen, das er für diese Tat benötigte, hatte er teuer erkauft, ja, er hatte mit dem Verlust seines gesamten Lebensglücks dafür bezahlen müssen. So tritt Schreber in einer Oper von Peter Androsch als moderner Schmerzensmann auf. Und so werden die Explosionen in seinem Kopf in einem Hörstück von Martin Burckhardt als akustische Sensationen wiedergegeben. Martin Kippenberger schließlich hat „Menschen aus Schreberschem Geist“ – das heißt: Menschen, die wie Apparate agieren – aufs Papier gebracht, um sie nicht nur dem geistigen Auge sichtbar werden zu lassen. Diese Zeichnungen wurden anläßlich der Hundertjahrfeier der „Denkwürdigkeiten“ im Sächsischen Psychiatriemuseum Leipzig ausgestellt (s. Katalog – Müller 2004).

 

Menschen wie Du und Ich, Menschen, die sich wie Maschinen bewegen – das erinnert denn doch wieder an die vom Vater verfaßte orthopädische Literatur, in der „Geradhalter“ propagiert werden, die dafür sorgen sollen, Haltung zu bewahren; in der „Kopfhalter“ beschrieben werden, die der Forderung Nachdruck verleihen, den Kopf hoch zu halten und so gesunden Geist in einem gesunden Körper zu erhalten. Und beim Sohn Schreber? In dessen Geist gingen Mensch und Maschine ebenfalls innige Beziehungen ein, wie Gerd Busse (2003) in einer detaillierten Lebens- und Werkgeschichte zeigt, die der von ihm herausgegebenen Faksimile-Ausgabe der „Denkwürdigkeiten“ beigegeben ist. Das Nachwort für die andere zum Zentenarium erschienene Neuausgabe der „Denkwürdigkeiten“ hat Wolfgang Hagen (2003) verfaßt. Er ordnet die Hinterlassenschaft des Senatspräsidenten in den Kontext spiritistischer Überzeugungen und technischer Innovationen der Zeit ein, in der Schreber jr. lebte. So paßt die Radio-Metapher nicht nur deshalb so gut zu Schreber, weil dieser Empfänger gerade erfunden wurde, sondern auch deshalb, weil die von ihm empfangen Wellen den geheimnisvollen Kräften ähnlich zu sein schienen, die Schreber erst den Schlaf und dann auch noch den Penis raubten.

 

So gesehen gehören Schrebers „Denkwürdigkeiten“ zur Gattung jener autobiographisch-psychopathographischen Literatur, in der sich altehrwürdige magische Körper- und Seelenvorstellungen mit modernem Erfindergeist paaren. Ein halbes Jahrhundert vor Schreber hatte zum Beispiel schon der Handlungsreisende Friedrich Krauß den „Nothschrei eines Magnetisch=Vergifteten“ (1852) vernehmen lassen. Damit wollte er das Publikum aufmerksam machen auf einen „Thatbestand, erklärt durch ungeschminkte Beschreibung des 36jährigen Hergangs, belegt mit allen Beweisen und Zeugnissen, zur Belehrung und Warnung besonders für Familienväter und Geschäftsleute“ (so der Untertitel des dickleibigen Werkes; Auszüge in: Hahn et al. 2002, S. 35-57). Auch Krauß sah sich unerklärlichen Kräften hilflos ausgeliefert. Auch für ihn war das geheimnisvolle Wirken von „Electricität und Magnetismus, die jeherigen Lückenbüßer der Physiker“ (S. 50), mit Qualen aller Art verbunden, als da etwa wären: „Zahnschund, Blas= und Afterbrand, Eisenerektionen, Lungenschinden, Fußsohlenbrand, Fußbrandvergnügen, Grimmnießen, Rückgrathbrennen, Luftröhrenbrand, Klaffschmerz, Kehlkopfglut oder Magen- und Zahnbrand“ (zit. n. Rieger 2002, S. 162).

 

Sprechen wir mit Hilfe psychoanalytischer Metaphern, so ließe sich sagen: spätestens nach der traumatisch erlebten Trennung von seiner Frau waren Schrebers Ich-Grenzen durchlässig und instabil geworden. Benutzen wir die Radio-Metapher, so heißt das: Schreber war seither unablässig auf Empfang eingestellt – und gleichzeitig auf Sendung. Und so sah er am Baum der Erkenntnis, der er selbst war, immer neue Hybride wachsen, über die er berichten wollte. Doch wie sollte er darüber reden? Wenn er seine Empfindungen, seine Halluzinationen, Visionen und Träume zur Sprache brachte, wie sollte er sich da beruhigen können, wenn man ihn doch gerade deshalb als verrückt bezeichnete, weil er sich offenbarte? Also schwieg oder brüllte er – und am Ende schrieb er ein Buch. Und daß ist die Faszination dieses Wahnsinnsbuches, das Schreber hinterließ: Jeder kann darin den Wahnsinn finden, den er braucht, um Schreber zu analysieren, zu bemitleiden oder sich mit ihm zu identifizieren.

 

Den von der Universitäts- und Anstaltspsychiatrie fixierten Wahnsinn Schrebers hatten die Richter, die seine Entmündigung endlich wieder aufhoben, schließlich freigesprochen. Sie urteilten mit dieser Begründung: Jeder Mensch habe ein Recht auf seinen eigenen Wahnsinn, solange er damit weder sich noch andere in Gefahr bringe. Das beurteilte der Anstaltsdirektor Dr. med. Guido Weber, an dessen Tisch der Senatspräsident mitspeisen durfte, trotz „Grimassiren“, „Zukneifen der Augen“ und „sonderbarer Haltung des Kopfes pp.“ (1903, S. 466), wie es im Gutachten heißt, das Weber zwecks Aufrechterhaltung der Entmündigung Schrebers dem Gericht vorgelegt hatte und das den „Denkwürdigkeiten“ als Anhang beigegeben ist, freilich anders. Er glaubte, Schrebers Gedanken und Empfindungen seien hinter stabilen Anstaltsmauern besser aufgehoben als hinter brüchigen Ich-Grenzen. Für Weber stand die Pathologie schließlich fest. Für ihn war Schreber ein klarer Fall von „Paranoia“. Doch was heißt das schon? Der intelligent-verrückte Psychiater-„Pazjent“ Oskar Panizza formulierte diese Frage so: „Wer sagt mir denn, was patologisch ist? Der Kreisfisikus?“ Knapp zehn Jahre jünger als Schreber hatte er sich als Poet und Anarchist einen Namen gemacht, bevor er sich – nach anhaltender Verfolgung durch Polizei und Gerichte – selbst eine Paranoia bescheinigte, um sich auf diese Weise „freiwillig“ in eine Anstalt zu begeben. Panizza wußte also aus eigener Erfahrung, wovon er sprach, wenn er sprach: „’Patologisch’ – das ist ein (…) eher verwirrender, als aufklärender Begriff“ (zit. n. Müller 1999, S. 99).

 

Eben. Und deshalb sollte uns am Ende doch auch noch Schrebers Selbst-Diagnose interessieren. Er hielt sich ja nicht für gesund! Er erhob ja nur Einspruch gegen die offizielle Diagnose „Paranoia“. Er sei nervenkrank, keinesfalls leide er aber an einer Geisteskrankheit – meinte Schreber. Damit folgte er der Auffassung eines Mannes, in den er anfangs so große Hoffnungen (auf Heilung) gesetzt hatte und von dem er sich am Ende getäuscht (und enttäuscht) fühlte: Es war dies der Geheime Rat Prof. Dr. Paul Flechsig, Ordinarius für Psychiatrie an der Universität Leipzig. Warum spricht Schreber also von einer Nervenkrankheit und nicht von einer Geisteskrankheit? Weil er Flechsigs Theorien kannte. Vermutlich hatte er auch manche Bücher von ihm gelesen. Schreber wußte jedenfalls, daß Flechsig nur sehr bedingt an den ‚Geist’, aber unbedingt an das Hirn und die Nerven glaubte. Deshalb hatte Flechsig schon in seiner Antrittsvorlesung über „Die körperlichen Grundlagen der Geistesstörungen“ (1882) den Terminus ‚Geisteskrankheit’ kritisiert. Er wollte ihn durch das „korrekte Wort Nervenkrankheit“ ersetzt wissen (zit. n. Steinberg 2001, S. 58).

 

Im übrigen war Flechsig psychiatrischer Nihilist. Seinem Nachfolger auf dem Leipziger Lehrstuhl, Oswald Bumke, gegenüber bekannte er: „Wissen Sie, für Psychiatrie habe ich mich nie interessiert, ich halte das auch für eine ganz aussichtslose Wissenschaft.“ Dieses Bekenntnis unterstrich Bumke durch eine Beobachtung, die er an der Leipziger Klinik machen konnte, als Flechsig dort regierte: „Die Klinik sah danach aus, ein Verließ, Zellen, Gitter, Zwangsjacken, Hängematten und immer noch Angst vor den Kranken“ (Bumke 1952 – zit. n. Steinberg 2001, S. 47 f.). Bumkes Mitteilungen unterstreichen die Glaubwürdigkeit vieler Schilderungen Schrebers. Er hatte die „Flechsig’sche Hölle“ (1903, S. 95), wie er sich ausdrückte, ja von innen kennen gelernt. Von dort war Schreber zunächst für kurze Zeit in die „Teufelsküche“ (S. 117) gekommen (das heißt: in Dr. Pierson’s Privatheilanstalt untergebracht), und danach war er für viele Jahre im „Teufelsschloß“ (S. 118) verschwunden (das heißt: in der von Dr. Weber geleitete Anstalt Sonnenstein eingesperrt).

 

In diesen Unterwelten hatte sich Schrebers „Nervenkrankheit“ in ein Martyrium verwandelt, dessen Grund er noch immer nicht ganz verstanden hatte, als er die „Denkwürdigkeiten“ niederschrieb. Daher steht den „Denkwürdigkeiten“ ein „Offener Brief“ an Flechsig voran. In diesem Brief verfolgt Schreber eine Doppelstrategie: Einerseits klagt er Flechsig an – andererseits spricht er ihn frei. Er macht ihn für seine Leiden nicht persönlich (juristisch) haftbar, vielmehr bezichtigt er Flechsigs „Nerven“. Sie hätten, unterstützt durch Gott, sitten- und weltordnungswidrig Besitz ergriffen von Schrebers Seele. „Auf diese Weise wurde ein gegen mich gerichtetes Komplott fertig (…), welches dahinging, nach einmal erkannter oder angenommener Unheilbarkeit meiner Nervenkrankheit mich einem Menschen in der Weise auszuliefern, daß meine Seele demselben überlassen, mein Körper aber (…) in einen weiblichen Körper verwandelt, als solcher dem betreffenden Menschen zum geschlechtlichen Mißbrauch überlassen und dann einfach ‚liegen gelassen’, also wohl der Verwesung anheimgegeben werden sollte. (…) Natürlich war von solchen Dingen, soweit der Professor Flechsig mir als Mensch gegenüber trat, mit keinem Worte die Rede. In dem gleichzeitig von ihm als Seele unterhaltenen Nervenanhange aber, d. h. in der (…) Nervensprache (…) wurde dieser Absicht ganz unverhüllt Ausdruck gegeben. Dazu kam, daß auch die äußere Behandlungsweise dieser mir in der Nervensprache angekündigten Absicht zu entsprechen schien; man hielt mich wochenlang unter Entziehung meiner Kleidungsstücke im Bette fest, um – wie ich glaubte – mich wollüstigen Empfindungen, die durch die bereits in meinem Körper nach und nach eindringenden weiblichen Nerven angeregt werden konnten, zugänglicher zu machen; man wendete auch Mittel (Medikamente) an, die nach meiner Ueberzeugung den gleichen Zweck verfolgten und die ich daher mich anzunehmen weigerte, oder wenn sie mir durch die Wärter mit Gewalt eingeflößt wurden, wieder ausspie. Man kann sich vorstellen, wie mein ganzes männliches Ehr- und Selbstgefühl, meine ganze sittliche Persönlichkeit gegen dieses schändliche Vorhaben, nachdem ich dasselbe einmal mit Sicherheit erkannt zu haben glaubte, sich aufbäumte (…)“ (S. 56 ff.).

 

Wie konnte aus einer bloßen „Nervenkrankheit“ eine solch langjährige Tortur werden? Schreber gibt im „Offenen Brief“ einen Fingerzeig. Kurz vor der Veröffentlichung seiner Arbeit ist ihm nämlich „ein neuer Gedanke gekommen, welcher vielleicht auf den richtigen Weg zur Lösung des Räthsels führen könnte“. An Flechsig gerichtet heißt es dazu weiter, es wäre anzunehmen, „daß der erste Anstoß zu Demjenigen, was von meinen Aerzten immer als bloße ‚Halluzinationen’ aufgefaßt worden ist, für mich aber einen Verkehr mit übersinnlichen Kräften bedeutet, in einer von ihrem Nervensystem ausgehenden Einwirkung auf mein Nervensystem bestanden hat“. Es wäre demnach weiter möglich, „daß Sie – wie ich gern annehmen will, zunächst nur zu Heilzwecken – einen hypnotisirenden, suggerirenden oder wie immer sonst zu bezeichnenden Verkehr und zwar auch bei räumlicher Trennung mit meinen Nerven unterhalten haben“. Und so bliebe „der leise Vorwurf übrig (…), daß Sie, wie so manche Aerzte, der Versuchung nicht ganz zu widerstehen vermocht hätten, einen Ihrer Behandlung anvertrauten Patienten bei einem zufällig sich bietenden Anlasse von höchstem wissenschaftlichem Interesse neben dem eigentlichen Heilzwecke zugleich zum Versuchsobjekt für wissenschaftliche Experimente zu machen. Ja, es ließe sich sogar die Frage aufwerfen, ob nicht vielleicht das ganze Stimmengerede, daß irgend Jemand Seelenmord getrieben habe, darauf zurückzuführen sei, daß eine die Willenskraft eines andern Menschen bis zu einem gewissen Grade gefangen nehmende Einwirkung auf dessen Nervensystem – wie sie beim Hypnotisiren stattfindet – den Seelen (Strahlen) überhaupt als etwas Unstatthaftes erschienen sei (…)“ (S. IX f.). Das Schlüsselwort heißt „Seelenmord“. Gewunden und aggressionsgehemmt klagt Schreber Flechsig an. Er will das Geheimnis des „wissenschaftlichen Experiments“ lüften, dem er unterworfen worden ist. Wie konnte Flechsig ihn unterwerfen? Wozu sollte das gut sein? Und was war das Ergebnis?

 

Schreber war zu der Überzeugung gelangt, Flechsig (resp. die Flechsig’sche Seele) habe mit Gottes Hilfe versucht, ihn zu entmannen. Flechsig und Gott hatten dabei halbwegs Erfolg – und doch hatten sie sich getäuscht! Das heißt, sie hatten einen Pyrrhussieg errungen. Sie hatten, ohne es zu ahnen, einen geheimen Wunsch Schrebers erfüllt. Und das kam so: Schrebers Frau war (nach sechs Fehlgeburten) kinderlos geblieben. Wollte Schreber Nachkommen haben, mußte er die Sache nun selbst in die Hand nehmen. Er mußte also zum Weib werden, um sich den Wunsch nach einem Kind zu erfüllen. Das ist der zentrale Wunsch: Schreber wollte keinen Mann als Sexualpartner, er wollte Vater werden – und deshalb mußte er Frau werden.

 

Also widmete sich Schreber fortan der „Pflege der Weiblichkeit“ (S. 178), was ihm im Laufe der Zeit immer besser gefiel. „Ich möchte auch denjenigen Mann sehen, der vor die Wahl gestellt, entweder ein blödsinniger Mensch mit männlichem Habitus oder ein geistreiches Weib zu werden, nicht das Letztere vorziehen würde“ (ebd.). Also zog Schreber Frauenkleider an, schmückte sich mit bunten Bändern und schwelgte in der Vorstellung, den Beischlaf als Frau erleben zu können. Auch bei dieser Vorstellung blieb er sich treu, das heißt: er blieb selbstgenügsam. Und so pries er das zur höchsten Wollust gesteigerte Prinzip der Enthaltsamkeit: „Um nicht mißverstanden zu werden, muß ich hierbei bemerken, daß ich mit der mir sozusagen zur Pflicht gewordenen Pflege der Wollust niemals eine geschlechtliche Begehrlichkeit gegenüber anderen Menschen (Frauenspersonen) oder gar einen geschlechtlichen Umgang mit solchen meine, sondern mich selbst als Mann und Weib in einer Person, mit mir selbst den Beischlaf vollziehend, vorzustellen, mit mir selbst irgendwelche auf geschlechtliche Erregung abzielende – vielleicht sonst als unzüchtig geltende – Handlungen vorzunehmen habe u. s. w., wobei natürlich jeder Gedanke an Onanie oder dergleichen ausgeschlossen ist!“ (S. 282).

 

Mit den „Denkwürdigkeiten“, so kann man abschließend sagen, hat Schreber schließlich auch einen Gegenentwurf zu Otto Weinigers Buch „Geschlecht und Charakter“ verfaßt, das ebenfalls 1903 erschienen ist. Weininger verdammt darin die Weiblichkeit als Quelle aller Übel. Schreber hingegen machte aus seiner Not eine Tugend: Er pries die Weiblichkeit und setzte dem Männlichkeitswahn Grenzen: „Die Ausübung meines früheren Berufs, an dem ich mit ganzer Seele gehangen habe, jedes sonstige Ziel des männlichen Ehrgeizes, jede sonstige Verwerthung meiner Verstandeskräfte im Dienste der Menschheit ist mir nun einmal durch die Entwicklung, welche die Verhältnisse genommen haben, verschlossen (…).“ (S. 178). Am Ende aber gelang es Schreber, wenngleich nicht im herkömmlichen, so doch im übertragenen Sinn – ein Kind zur Welt zu bringen. Er nannte es: „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“.

 

 

Literatur

 

Bumke, O. (1952). Erinnerungen und Betrachtungen. Der Weg eines deutschen Psychiaters. Mit einer Aphorismen-Sammlung. München (Plaum).

Busse, G. (2003). Berufen, die Welt zu erlösen – Hundert Jahre Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken von Daniel Paul Schreber. Nachwort in: Schreber, D. P. (1903). Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken. Giessen (Psychosozial-Verlag) 2003, S. 521-568.

Canetti, E. (1960). Masse und Macht. Hamburg (Claassen).

Flechsig, P. (1882). Die körperlichen Grundlagen der Geistesstörungen. Antrittsvorlesung an der Universität Leipzig. Leipzig (Veit).

Freud, S. (1911). Über einen autobiographisch berschriebenen Fall von Paranoia (dementia paranoides). GW VIII, S. 239-320.

Freud, S., Jung, C. G. (1974). Briefwechsel. Frankfurt/M. (Fischer).

Hagen, W. (2003).“Warum sagen Sie’s nicht (laut)?“ Das Radio und/in Schrebers „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“. Nachwort in: Schreber, D. P. (1903). Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken. Berlin (Kulturverlag Kadmos) 2003, S. 345-365.

Hahn, T., Person, J., Pethes, N. (Hg.) (2002). Grenzgänge zwischen Wahn und Wissen. Zur Koevolution von Experiment und Paranoia 1850-1910. Franfurt a. M. (Campus).

Krauß, F. (1852). Nothschrei eines Magnetisch=Vergifteten [Auszüge]. In: Hahn, T., Person, J., Pethes, N. (Hg.) (2002). Grenzgänge zwischen Wahn und Wissen. Zur Koevolution von Experiment und Paranoia 1850-1910. Franfurt a. M. (Campus), S. 35-57.

Lothane Z. (2004). Seelenmord und Psychiatrie. Zur Rehabilitierung Schrebers. Giessen (Psychosozial-Verlag).

Müller, J. (1999). Der Pazjent als Psychiater. Oskar Panizzas Weg vom Irrenarzt zum Insassen. Bonn (Psychiatrie-Verlag).

Müller T. R. (Hg.) (2004). angewundert. (Katalog zur Ausstellung:) Hundert Jahre ‚Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken’ von Daniel Paul Schreber. Leipzig (Sächsisches Psychiatriemuseum).

Rieger, S. (2002). Psychopaths electrified – Die Wahnwege des Wissens im Nothschrei eines Magnetisch=Vergifteten. In: Hahn, T., Person, J., Pethes, N. (Hg.) (2002). Grenzgänge zwischen Wahn und Wissen. Zur Koevolution von Experiment und Paranoia 1850-1910. Franfurt a. M. (Campus), S. 151-172.

Rutschky, K. (1977). Schwarze Pädagogik. Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung Frankfurt a. M. (Ullstein).

Schatzman, M. (1974). Die Angst vor dem Vater. Langzeitwirkungen einer Erziehungsmethode. Eine Analyse am Fall Schreber. Reinbek (Rowohlt).

Schreber, D. P. (1903). Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken: a) Neuausgabe mit einem Nachwort von Wolfgang Hagen. Berlin (Kulturverlag Kadmos) 2003; b) Faksimilierte Neuauflage der Originalausgabe von 1903, herausgegeben und mit einem Nachwort, Personen- und Sachregister versehen von Gerd Busse. Giessen (Psychosozial-Verlag) 2003.

Steinberg, H. (2001). Kraepelin in Leipzig. Eine Begegnung von Psychiatrie und Psychologie. Bonn (Psychiatrie-Verlag).

Weininger, O. (1903). Geschlecht und Charakter. Neuauflage: München (Matthes & Seitz) 1980.